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Rückkopplungen im Juni

Am 24.06. zeigen wir im Salon Monks – The Transatlantic Feedback. Mitte der Sechziger Jahre machen fünf in Deutschland lebende amerikanische GIs als Beatband „The Monks“ Furore. In schwarzen Anzügen und mit anarchistischen Texten enterten die Anti-Beatles die deutschen Bühnen und eroberten die Fans. Die einzige Platte (Black Monk Time), die sie auf den Markt brachten, floppte jedoch und die Gruppe trennte sich. Fast vierzig Jahre später sind Gary Burger, Larry Clark, Dave Day, Eddie Shaw und Roger Johnston als Band wieder vereint und reden zum ersten Mal über diese Zeit.
Dietmar Posts und Lucia Palacios Dokumentarfilm fängt mit seiner Mischung aus zahlreichen Archivaufnahmen und Interviews die Stimmung der damaligen Zeit ein zwischen Adenauer-Politik und Vietnamkrieg ein. Die Monks bezogen in ihren radikalen Texten klar Stellung gegen den Krieg. So erzählt THE TRANSATLANTIC FEEDBACK nicht nur etwas über die Bahn brechende musikalische Entwicklung, sondern auch ein Stück Zeitgeschichte im Nachkriegsdeutschland.

MONKS – THE TRANSATLANTIC FEEDBACK
Regie: Lucia Palacios, Dietmar Post
DE, ES, US 2006, 100 Min.

Film­be­ginn 20 Uhr, Salon und Bar ab 18.​30 Uhr ge­öff­net.
Ein­tritt auf frei­wil­li­ger Spen­den­ba­sis.

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Der Salon im Mai

DDR ganz ohne Ostalgie, im Mai, im Salon. Am 13.05. zeigen wir Marc Thümmlers Fotofilm „Radfahrer“, der die Beschattung des systemkritischen Fotografen Harald Hauswald anhand dessen Fotografien und Auszügen aus seiner Stasi-Akte nachzeichnet. Sowohl der Regisseur als auch der Fotograf werden unsere Gäste sein.

Am 27.05. tauchen wir dann mit Thomas Heises „Das Haus / 1984“ in die Tiefen des volksrepublikanischen Verwaltungsapparates ab. Der Film zeigt ungeschönt das Leben in der „Amtsstube DDR“. Heise und sein Kameramann Peter Badel drehten, kaum legitimiert, aber mit Duldung der Behörden, unter dem Projekttitel „Wie redet Staat mit Bürger“ eine Woche lang im sogenannten Berolinahaus, dem Sitz des Bezirksamts Berlin-Mitte.

Radfahrer
Foto: Harald Hauswald

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Der April im Salon

ACHTUNG! ACHTUNG! ACHTUNG!
Die Vorführung von „Alleine Tanzen“ am 29.04. fällt aus. Unsere Gäste mussten uns aufgrund von Dreharbeiten leider absagen.
Wir zeigen euch statt dessen Bad Boy Kummer!

Bad Boy Kummer
CH/DE, 2010, 92 min, Schweizer-Deutsch, Englisch OmU, digital
Regie: Miklós Gimes

Tom Kummer ist der Star der gefälschten Interviews. Seine Spezialität war Hollywood. Er traf Sharon Stone, Sean Penn oder Bruce Willis zu langen, ernsthaften
Gesprächen, die alle erfunden waren. Vier Jahre lang belieferte Kummer das SZ-Magazin und andere seriöse Blätter in Deutschland und der Schweiz, bis er aufflog.
Heute arbeitet er als Tennislehrer in Los Angeles. Kummer hat alle über den Tisch gezogen: Die Medien, die Stars, und vielleicht sich selber. Ein Porträt einer selbstzerstörerischen Täuschung.

ACHTUNG: ACHTUNG ZU ENDE!

Im April präsentieren wir an zwei Terminen etwas schwerere dokumentarische Kost. Zweimal geht es um den Wunsch nach Zusammengehörigkeit, nach Familie, beide Male wird der Wunsch verwährt.

Am 8. April zeigen wir Anja Salomonowitz‘ formal spannenden, inhaltlich wütend machenden Film Die 727 Tage ohne Karamo, der vom familienzerstörenden „Fremdenrecht“ im Herzen Europas erzählt.

Die 727 Tage ohne Karamo

Am 29. April nähert sich die Filmemacherin Biene Pilavci ihrer von Gewalt geprägten Kindheit und den Überresten ihrer Familie heute an. Ein radikal persönlicher, schmerzhafter und umso sehenswerterer Film:
Alleine Tanzen

Die 727 Tage ohne Karamo

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Alpine Visionen im März

Zwei sehr unterschiedliche Dokumentarfilme aus zwei südlichen Nachbarländern zeigen wir im März.

Am 11. März geht es im Schweizer Film Que Sera noch einmal um eine Vision für die Zukunft: Mehr-Generationen-Häuser. Sehr alte und sehr junge Menschen, Pflegeheim und KITA unter einem Dach. Macht das Sinn? Oder ist das nur eine schöne, aber nicht praktikable Idee? Im Anschluss diskutieren wir mit Claus Lange (Arbeiter-​Samariter-​Bund Hamburg) und Mirjam Nadolny (Erzieherin)


Bizarrer wird es am 25. März mit Florian Sedmaks und Anatol Bogendorfers Found-Footage-Collage Innere Blutungen , in der private Super8-Aufnahmen aus den 1960ern und 1970ern mit Nachrichten aus der zeitgenössischen Lokalpresse verflochten werden. Ein Blick auf den Geisteszustand Provinz durch ihre eigene Augen.

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Next Stop: Future

Im letzten Monat blickten wir in die Vergangenheit, im Februar geht’s nun aber mit großen Schritten in die Zukunft. Am 11. Februar zieht die schwedische Filmkünstlerin Parallelen zwischen dem drohenden Ende ihrer Beziehung und dem nahenden Ende des Kapitalismus. Aus der Krise im Kleinen wie im Großen stellt sie die Frage nach der rosigen Zukunft: Future My Love? .


Dass Zukunftspläne nicht nur hoffnungsvoll, sondern auch hochgradig destruktiv sein können, zeigt Imre Azem am Beispiel der Stadtplanungsphantasien in Istanbul, einer Turbobaustelle ohne Gnade. Am 25. Februar in Ekümenopolis – City Without Limits.