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Der Salon im Oktober

Diesen Herbst präsentieren wir euch eine Retrospektive zu Dokumentarfilmregisseur Philip Scheffner. Bis Dezember zeigen wir jeweils am zweiten Dienstag des Monats seine Filme, „The Halfmoon Files“, „Der Tag des Spatzen“ und „Revision“.

Am 14.10. gibt es als ersten Film aus dieser Reihe die mehrfach ausgezeichnete Dokumentation „The Halfmoon Files“: Im 1. Weltkrieg stellten deutsche Sprach- und Musikwissenschaftler in Gefangenenlagern viele Hundert Tonaufnahmen mit den „Stimmen fremder Völker“ her, die heute unter anderem im Berliner Lautarchiv erhalten sind. In seiner experimentellen Spurensuche folgt Philip Scheffner den Stimmen und Klängen an den Ort ihrer Aufnahme.

Am 28.10. wenden wir den Blick in Richtung Hauptstadt und zeigen zwei Filme über das Berlin abseits touristischer Attraktionen, renommierter Clubs und politischer Machtzentren. In „Hinterm Ostbahnhof“ zeigt uns Lenka Ritschny das Leben auf dem Hermann-Stöhr-Platz, seine Imbissbudenbesitzer, deren Kunden, Träume und Sorgen zwischen bunten Lichterketten und Waschbeton. Anschließend geht’s mit „Rotweinrock und Lammfellmantel“ nach Prenzlauer Berg. Hannah Metten und Jan Gabbert tauchen in den Mikrokosmos einer Reinigung ein und begleiten ihre Besitzer während der letzen vor ihrem Ruhestand.

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Obsession im September

Mit zwei Portraits kehrt der Dokumentarfilmsalon im September aus der Sommerpause zurück! Beide Protagonisten eint dabei ihr unablässiges Streben nach ästhetischer Perfektion. Wo der eine aber nach dem perfekten Körper strebt, ist der andere getrieben von seiner Idee des perfekten Buches.

Am 09.09. zeigen wir PUMPING ERCAN, das Portrait des Münchener Bodybuilders Ercan Demir, der nach langer Verletzungspause endlich seinen Traum vom Weltmeister-Titel im Bodybuilding-Schwergewicht verwirklichen möchte.

Am 23.09. steht in HOW TO MAKE A BOOK WITH STEIDL der besessene Drucker und Verleger Gerhard Steidl im Fokus. Bei ihm stehen die international renommiertesten Fotokünstler Schlange, um ihre Fotobücher mit ihm zu konzipieren und herzustellen. Ein Jahr in 88 Minuten. Als wäre es nicht schon in Echtzeit zum Schwindeln…

How to Make a Book With Steidl

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Rückkopplungen im Juni

Am 24.06. zeigen wir im Salon Monks – The Transatlantic Feedback. Mitte der Sechziger Jahre machen fünf in Deutschland lebende amerikanische GIs als Beatband „The Monks“ Furore. In schwarzen Anzügen und mit anarchistischen Texten enterten die Anti-Beatles die deutschen Bühnen und eroberten die Fans. Die einzige Platte (Black Monk Time), die sie auf den Markt brachten, floppte jedoch und die Gruppe trennte sich. Fast vierzig Jahre später sind Gary Burger, Larry Clark, Dave Day, Eddie Shaw und Roger Johnston als Band wieder vereint und reden zum ersten Mal über diese Zeit.
Dietmar Posts und Lucia Palacios Dokumentarfilm fängt mit seiner Mischung aus zahlreichen Archivaufnahmen und Interviews die Stimmung der damaligen Zeit ein zwischen Adenauer-Politik und Vietnamkrieg ein. Die Monks bezogen in ihren radikalen Texten klar Stellung gegen den Krieg. So erzählt THE TRANSATLANTIC FEEDBACK nicht nur etwas über die Bahn brechende musikalische Entwicklung, sondern auch ein Stück Zeitgeschichte im Nachkriegsdeutschland.

MONKS – THE TRANSATLANTIC FEEDBACK
Regie: Lucia Palacios, Dietmar Post
DE, ES, US 2006, 100 Min.

Film­be­ginn 20 Uhr, Salon und Bar ab 18.​30 Uhr ge­öff­net.
Ein­tritt auf frei­wil­li­ger Spen­den­ba­sis.

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Der Salon im Mai

DDR ganz ohne Ostalgie, im Mai, im Salon. Am 13.05. zeigen wir Marc Thümmlers Fotofilm „Radfahrer“, der die Beschattung des systemkritischen Fotografen Harald Hauswald anhand dessen Fotografien und Auszügen aus seiner Stasi-Akte nachzeichnet. Sowohl der Regisseur als auch der Fotograf werden unsere Gäste sein.

Am 27.05. tauchen wir dann mit Thomas Heises „Das Haus / 1984“ in die Tiefen des volksrepublikanischen Verwaltungsapparates ab. Der Film zeigt ungeschönt das Leben in der „Amtsstube DDR“. Heise und sein Kameramann Peter Badel drehten, kaum legitimiert, aber mit Duldung der Behörden, unter dem Projekttitel „Wie redet Staat mit Bürger“ eine Woche lang im sogenannten Berolinahaus, dem Sitz des Bezirksamts Berlin-Mitte.

Radfahrer
Foto: Harald Hauswald

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Der April im Salon

ACHTUNG! ACHTUNG! ACHTUNG!
Die Vorführung von „Alleine Tanzen“ am 29.04. fällt aus. Unsere Gäste mussten uns aufgrund von Dreharbeiten leider absagen.
Wir zeigen euch statt dessen Bad Boy Kummer!

Bad Boy Kummer
CH/DE, 2010, 92 min, Schweizer-Deutsch, Englisch OmU, digital
Regie: Miklós Gimes

Tom Kummer ist der Star der gefälschten Interviews. Seine Spezialität war Hollywood. Er traf Sharon Stone, Sean Penn oder Bruce Willis zu langen, ernsthaften
Gesprächen, die alle erfunden waren. Vier Jahre lang belieferte Kummer das SZ-Magazin und andere seriöse Blätter in Deutschland und der Schweiz, bis er aufflog.
Heute arbeitet er als Tennislehrer in Los Angeles. Kummer hat alle über den Tisch gezogen: Die Medien, die Stars, und vielleicht sich selber. Ein Porträt einer selbstzerstörerischen Täuschung.

ACHTUNG: ACHTUNG ZU ENDE!

Im April präsentieren wir an zwei Terminen etwas schwerere dokumentarische Kost. Zweimal geht es um den Wunsch nach Zusammengehörigkeit, nach Familie, beide Male wird der Wunsch verwährt.

Am 8. April zeigen wir Anja Salomonowitz‘ formal spannenden, inhaltlich wütend machenden Film Die 727 Tage ohne Karamo, der vom familienzerstörenden „Fremdenrecht“ im Herzen Europas erzählt.

Die 727 Tage ohne Karamo

Am 29. April nähert sich die Filmemacherin Biene Pilavci ihrer von Gewalt geprägten Kindheit und den Überresten ihrer Familie heute an. Ein radikal persönlicher, schmerzhafter und umso sehenswerterer Film:
Alleine Tanzen

Die 727 Tage ohne Karamo