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Programm

Revolutionen und Marionetten im Dezember

Foto: © sixpackfilm

Liebe Freund:innen des Dokumentarfilms,

schon bald liegt das Jahr 2022 hinter uns. Bevor es jedoch soweit ist, haben wir noch einen Termin für euch und zwar den 13.12.2022.
In schöner Salon-Tradition darf der Begriff „Dokumentarfilm“ an unserem letzen Termin etwas weiter gefasst werden.
Dieses Jahr zeigen wir euch einen Film, bei dem wir herzhaft gelacht haben, aber uns das ein oder andere Lachen im Halse stecken geblieben ist – „Die Revolotion frisst ihre Kinder!“ von Jan-Christoph Gockel. Doch worum geht’s? Mit ihrem Grazer Ensemble reist Theaterregisseurin Julia nach Ouagadougou, die Hauptstadt von Burkina Faso. Dort führen sie Georg Büchners Revolutionsdrama Dantons Tod als Marionettentheater auf und geraten selbst in einen tatsächlichen Aufstand hinein.
Dokumentarische Mittel vermischen sich mit improvisiertem Theater zu einer hochgradig unterhaltsamen und anregenden Groteske.

Weitere Infos und einen Trailer findet ihr hier: DEZEMBER 2022

Wir freuen uns euch im B-Movie zu sehen!
Bis dahin!
Euer Salon

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Programm

Selbstauskünfte & Innenansichten im November

Der November beginnt und damit auch unser neues Monatsprogramm.

Foto: © Erik Lemke

Los geht es am 08.11.2022 mit HOMÖOPATHIE UNWIDERLEGT? von Erik Lemke. Seine Protagonist:innen haben Medizin studiert, doch ihre Patient:innen behandeln sie wider den Stand der Wissenschaft. Der Vorwurf der Täuschung steht im Raum. In „Homöopathie unwiderlegt?“ begeben sich einige der bekanntesten Homöopath:innen auf abenteuerliche Erklärungswege, um die Gültigkeit der beliebten Glaubenslehre zu beweisen. Keine leichte Aufgabe bei Arzneimitteln wie „Nordpol“ oder „Laserstrahlung“, die in Form von Zuckerkügelchen verabreicht werden. Ein Debattenstück ohne Gegner.
Erik Lemke wird zu Gast sein – Wir freuen uns sehr!

Foto: © spicefilm

Am 22.11.2022 zeigen wir dann EINE DEUTSCHE PARTEI von Simon Brückner. Sein exklusiver Zugang auf Kommunal-, Landes- und Bundesebene führt in die Hinterzimmer einer umstrittenen und mit internen Konflikten ringenden Partei. Einer Organisation, deren radikale Flügelkandidaten gegen vermeintlich Moderate kämpfen. Das mit soziologischem Gespür ermittelte, filmische Mosaik offenbart eine Parallelwelt, die für viele Parteigänger, die teilweise aus der Mitte der Gesellschaft kamen, längst Normalität geworden ist. Durch Grauzonen hindurch, manchmal bedrückend alltäglich oder banal, öffnen sich die Abgründe des Extremismus, der Feindseligkeit und Verachtung gegenüber vermeintlich Fremden und Andersdenkenden.

Trailer und mehr: NOVEMBER 2022

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Programm

Problem Familie? im Oktober

Welchen Platz weist unsere Gesellschaft Menschen zu, deren Leben nicht „idealtypisch“ verläuft? Welche Orte und Möglichkeiten stehen ihnen offen? Diese Fragen ziehen sich durch unsere Oktober-Filme.

Foto: © HORSE&FRUITS

Los geht es am 11.10.2022 mit OUT OF PLACE von Friederike Güssefeld. Ihr Film erzählt von Kevin, Dominik und David. Wie hunderte andere deutsche Jugendliche leben die drei in so genannten „Auslandspädagogischen Maßnahmen“. In ganz Europa sollen als schwierig geltende Jugendliche so wieder auf den rechten Weg gebracht werden. Doch inmitten der Hügel und Wälder im rumänischen Siebenbürgen ist von den Vergangenheiten der Jungen kaum noch etwas zu spüren. Fast gänzlich isoliert von ihrem ursprünglichen Umfeld arbeiten sie nun auf den Feldern und Höfen der heimischen Bauernfamilien. Für ihren Wunsch nach persönlicher Freiheit und ihrer Sehnsucht nach der Familie gibt es hier keinen Platz. Coming of Age in einem fragwürdigen System.

Foto: © Rosa Hannah Ziegler

Mit großer Freude begrüßen wir am 25.10.2022 dann Rosa Hannah Ziegler bei uns. Ihr Film FAMLIENLEBEN zeigt den Alltag von Biggi, ihren zwei Töchtern und ihrem Exfreund Alfred, die auf einem heruntergekommenen Hof in Sachsen-Anhalt leben. Die 17-jährige Denise und die 14-jährige Saskia haben es dabei nicht nur mit den Gefühlswechselbädern der Pubertät zu tun, sondern auch mit problematischen Schulkarrieren, geprägt von Mobbing, Angststörungen und Heimaufenthalten. Die beiden Erwachsenen bemühen sich trotz aller Widrigkeiten, ihnen Stabilität zu geben, kämpfen aber mit eigenen Dämonen. Ein einfühlsamer Film über das beharrliche Festhalten an eigenen Träumen und darüber, wie schwer es ist, aus einem Kreis auszubrechen.

Trailer & weitere Informationen gibt es hier: OKTOBER 2022

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Außer-Haus-Tipp Programm

3x Dokusalon im September

Der September kommt und damit das Ende unserer Sommerpause. In diesem Monat haben wir gleich drei Termine für euch.

Los geht es schon am Freitag dem 02.09.2022. An diesem Abend sind wir zu Gast beim Sommer im Hof Open Air im HausDrei in Altona.

Foto: © Paweł Łoziński

Bei diesem Anlass zeigen wir THE BALCONY MOVIE von Paweł Łoziński. Auf der Suche nach einer neuen Filmidee stellt dieser seine Kamera auf dem heimischen Balkon in Warschau auf. Von dort aus sucht er das Gespräch mit den Passant:innen. Es entsteht ein warmherziger Film über Nachbarschaft, flüchtige Begegnungen, den kurzen Schnack und die ganz großen Themen.

Mehr zu diesem Abend findet ihr hier: https://haus-drei.de/event/open-air-kino-the-balcony-movie/

Foto: © Intuitive Pictures

Zurück im B-Movie zeigen wir Filme aus der und über die Ukraine. (Soziale) Mobilität und Arbeitsmigration sind dabei die Themen am 13.09.2022. Anknüpfend an unser Gastspiel im HausDrei zeigen wir als Vorfilm PANI Z UKRAINY (THE UNKRANIAN CLEANING LADY) von Paweł Łoziński. Im 20 minütigen Film spricht dieser mit seiner ukrainischen Haushaltshilfe, Lesya Gladka, die in Polen arbeitet, um das Auskommen für sich und ihre Tochter zu sichern.

Als Hauptfilm läuft dann DON’T WORRY THE DOORS WILL OPEN von Oksana Karpovych. In ihrem Erstlingswerk geht es um sogenannte Elektrychka (електри́чка). Diese Nahverkehrszüge verbinden in der Ukraine die Großstädte mit der Provinz. In ihren teils klapprigen Waggons begegnen sich täglich Arbeiter:innen, Schüler:innen aber auch Bäuer:innen mit ihren Waren. Ein liebevoller Blick auf einen sozialen Mikrokosmos auf der Schiene.

Foto: © jip film & verleih

Am 27.09.2022. zeigen wir dann schließlich THIS RAIN WILL NEVER STOP von Alina Gorlova. Als Teenager flieht Andriy mit seinen Eltern aus Syrien. Doch auch in seiner neuen Heimat, der Ukraine, findet er keinen Frieden. Der Omnipräsenz des Krieges setzt Andriy sein Engagement beim Roten Kreuz entgegen. Seine Geschichte wird zum roten Faden eines bildgewaltigen Filmes über Krieg, Flucht und die Suche nach Heimat.

Mehr zu unserem Programm: SEPTEMBER 2022

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Programm

Selbstverwaltung & Selbstbestimmung im Juli

Im August legt der Dokumentarfilm auch dieses Jahr eine kleine Sommerpause ein. Zuvor haben wir aber zwei Filme über erkämpfte Freiheiten und noch zu erkämpfende Rechte für euch.

Foto: Violeta Jordá, © W-film

Los geht es am 12.07. mit MEIN NAME IST VIOLETA. Der Film erzählt die Geschichte eines 11-jährigen Mädchens, das als Junge auf die Welt kam. Bereits im Kleinkindalter ahnten ihre Eltern, dass Violeta trans* sein könnte, denn sie bezeichnete und kleidete sich wie selbstverständlich als Mädchen. Nach der anfänglichen Verwunderung fasste das Paar den Entschluss: Aller Hindernisse zum Trotz unterstützen sie Violeta bei der freien Entfaltung ihrer Geschlechtsidentität! Gemeinsam steht die Familie nun vor rechtlichen und medizinischen Herausforderungen. Violetas Geschichte bleibt im Film dabei nie alleine – andere Mitglieder der LGBTQIA+ Community, Aktivist*innen, Freunde und Familie teilen ihre Erfahrungen, Ängste und Hoffnungen. Eins wünschen sie sich alle: Mehr Akzeptanz, mehr Aufklärung und ein Recht auf körperliche Selbstbestimmung. #TransRightsAreHumanRights

Am 26.07. zeigen wir dann FREIE RÄUME. Inspiriert durch die 68er-Revolte versuchten Jugendliche in Westdeutschland in ihren Städten und Gemeinden selbstverwaltete Jugendzentren und Jugendhäuser zu etablieren. Sie kämpften um eigene Treffpunkte, eigene Freizeitgestaltung – ohne Konsumzwang und ohne Kontrolle durch die Elterngeneration. Mit Parolen wie “Was wir wollen: Freizeit ohne Kontrollen” gingen sie auf die Straßen, sammelten Unterschriften und stritten sich mit Kommunalpolitikern. Bereits in den frühen 1970er Jahren entstanden so in vielen Städten und Gemeinden Initiativgruppen Jugendlicher. Freie Räume geht dieser von der Geschichtsschreibung fast vergessenen Bewegung nach und versucht darüberhinaus herauszufinden, was von ihr übrig geblieben ist.

Im Anschluss sprechen wir mit Regisseur Tobias Frindt. Tobias Frindt kann an dem Abend leider nicht bei uns sein.

Trailer und weitere Infos findet ihr unter: JULI 2022